Die „klassischen“ Spachteltechniken wirken sehr fein und durch ihren extremen Glanz bzw. ihre hohe Polierbarkeit beinahe glasartig. Alle „klassischen“ Spachteltechniken haben eines gemeinsam: sie sind in der Verarbeitung, verglichen mit anderen Spachteltechniken oder -putzen, relativ aufwendig. Nicht nur die Untergrundvorbereitung muss sehr akribisch und daher meist in mehreren Arbeitsgängen erfolgen, auch die Dekorspachtelung selbst verlangt in den meisten Fällen mindestens drei Arbeitsgänge, anschließendes Schleifen, Polieren und gegebenenfalls Wachsen kommen noch hinzu.
Derzeit liegen Spachtelmassen und -putze mit leicht gekörnten, steinartigen Strukturen und Spachteltechniken, die deutliche Verarbeitungsspuren zeigen, im Trend.
Diesen Spachtelmassen sind meist gröbere Körnungen beigemischt, mal handelt es sich dabei um Marmorkörner oder andere Gesteinsgranulate, dann wieder um Terrakottasteinchen. Diese Spachtelmassen werden meist einlagig, gelegentlich auch mehrlagig aufgezogen und nach kurzem Ablüften geglättet. Bei diesem Glättvorgang hinterlassen die Körnchen in der Spachtelmasse ihre Spuren. Es entstehen kleine Löcher, Riefen und Gesteinsnester, wie man sie von Natursteinen her kennt. Die porigen Oberflächen dieser Spachtelmassen unterstreichen den natürlichen Charakter noch.